Kapitel 15.[ 1 add ]
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Mit etwas erstauntem Gesicht blieb K . zurück, Olga lachte über ihn, zog ihn zur Ofenbank, sie schien wirklich glücklich zu sein darüber, daß sie jetzt mit ihm allein hier sitzen konnte, aber es war ein friedliches Glück, von Eifersucht war es gewiß nicht getrübt.[ 2 add ]
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Und gerade dieses Fernsein von Eifersucht, und daher auch von jeglicher Strenge, tat K . wohl, gern sah er in diese blauen, nicht lockenden, nicht herrischen, sondern schüchtern ruhenden, schüchtern standhaltenden Augen.[ 3 add ]
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Es war, als hätten ihn für alles dieses hier die Warnungen Friedas und der Wirtin nicht empfänglicher, aber aufmerksamer und findiger gemacht.[ 4 add ]
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Und er lachte mit Olga, als diese sich wunderte, warum er gerade Amalia gutmütig genannt habe.[ 5 add ]
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Amalia sei mancherlei, nur gutmütig sei sie eigentlich nicht.[ 6 add ]
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Worauf K . erklärte, das Lob habe natürlich ihr, Olga, gegolten, aber Amalia sei so herrisch, daß sie sich nicht nur alles aneigne, was in ihrer Gegenwart gesprochen werde, sondern daß man ihr auch freiwillig alles zuteile.[ 7 add ]
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»Das ist wahr,« sagte Olga, ernster werdend, »wahrer als du glaubst.[ 8 add ]
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Amalia ist jünger als ich, jünger auch als Barnabas, aber sie ist es, die in der Familie entscheidet, im Guten und im Bösen, freilich, sie trägt es auch mehr als alle, das Gute wie das Böse.«[ 9 add ]
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K . hielt das für übertrieben, eben hatte doch Amalia gesagt, daß sie sich z . B . um des Bruders Angelegenheiten nicht kümmere, Olga dagegen alles darüber wisse.[ 10 add ]
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